„Vielleicht geht es auf dem Weg gar nicht darum, irgendwas zu werden. Vielleicht geht es darum, alles abzuwerfen, was wir nicht sind, sodass wir das sein können, wofür wir bestimmt sind.“
Dieser Gedanke von Paolo Coelho begleitet mich seit vielen Jahren. Als ich ihn zum ersten Mal las, spürte ich sofort eine tiefe Resonanz – als hätte er etwas ausgesprochen, das ich längst wusste, aber nie in Worte fassen konnte. Es war ein leiser Augenblick der Erkenntnis. Mein ganzes Leben lang versuchte ich, jemand zu sein, der ich nicht war. Gefangen in alten Glaubenssätzen, die mich klein hielten. Doch wahres Sein beginnt nicht im Streben nach dem, was wir nicht sind, sondern im Abwerfen dessen, was nicht zu uns gehört.
„Das gehört sich so“ – „Das war schon immer so“. Das sind die Wahrheiten anderer. Doch sie muss nicht meine Wahrheit sein. Nur wenn ich meinen persönlichen Lebensweg gehe, finde ich die Erfüllung, nach der ich mich sehne.
Und auch wenn uns Filme und Geschichten oft anderes vormachen – Veränderung geschieht nicht über Nacht. Sie ist kein einzelner, dramatischer Moment, sondern ein fortlaufender Prozess, der sich langsam entfaltet. Genauso wie das Wachstum der Bäume und das stetige Fließen der Flüsse ist Veränderung ein natürlicher Teil des Lebens.
Wie mich die Natur an meinen Weg erinnert
Jeder Schritt durch den Wald, jeder Blick auf die Natur erinnert mich daran: Wachstum geschieht in Phasen.
Kein Baum fragt sich, ob es Zeit ist, seine Blätter loszulassen – er lässt sie einfach los.
Kein Fluss hält inne, wenn ein Stein seinen Weg kreuzt – er fließt weiter.
Die Natur zögert nicht – sie IST.
Wenn ich durch die Linse meiner Kamera sehe, öffnet sich mein Blick. Ich sehe Details, die mir vorher entgangen sind – winzige, unscheinbare Schönheiten, die plötzlich im Licht erstrahlen. Es ist eine Übung in Achtsamkeit. Das Licht, das durch die Blätter tanzt. Die feinen Adern eines Blütenblatts. Die Farben, die sich zu einem stillen, aber kraftvollen Mosaik fügen.
In diesen Momenten gibt es kein Müssen. Kein Gedanke an Perfektion quält mich. Ich lasse mich einfach treiben – und das ist der Moment, in dem Veränderung beginnt: das Sein im Jetzt.
Die Naturfotografie als Anker für innere Klarheit
Kreativität war für mich immer schon ein Weg, inneren Frieden zu finden. Die Fotografie begleitet mich seit meiner Kindheit. Meine Kamera ist mehr als ein Werkzeug – sie ist mein Wegbegleiter.
Naturfotografie ist für mich nicht nur das Festhalten von Augenblicken. Sie ist mein Anker, der mir hilft, meine eigene Wahrheit zu erkennen und mir selbst treu zu bleiben.
Wann hast du das letzte Mal wirklich hingesehen – nicht nur mit den Augen, sondern mit dem Herzen? Vielleicht liegt die wahre Magie der Veränderung nicht im Streben nach dem Werden, sondern im Annehmen des Seins. Genau hier. Genau jetzt.
Teile mir gerne deine Gedanken dazu mit – ich freue mich auf unseren Austausch.